Mühl ( Moel)


Die Familie Mühl läßt sich in Briedel ab 1584 nachweisen. Als erster tritt ein Jacob Mühl (+ 1621) in Erscheinung, der im Jahre 1615/16 die Aufgabe des Briedeler Bürgermeisters übernommen hatte. Sein Sohn Hubert (+ 20.11.1642), Krämer und Metzger, war Gerichtsschöffe und von 1636-1642 Schultheiss in Briedel
(1). Dessen gleichnamiger Sohn (*28.6.1617) hatte 1648/49 und 1660/61 das Amt des Briedeler Bürgermeisters inne. In zweiter Ehe war er vermählt mit Anna Gertrud Weirich (Wirig) (*27.6.1634), einer Enkelin des Schmidburger Burggrafen Thomas Wirig und des Mattheiser Hofmannes in Kaimt Matthias Lehmen. Allerdings hatte die Familie in der Folgezeit einige schwere Schicksalsschläge hinzunehmen. So fiel Hubert Mühl am 23.7.1662 gegen Mitternacht aus einem Fenster seines Hauses und erlag am 27.7. seinen Verletzungen. Sein Sohn Matthias Mühl (*22.1.1646), ertrank vermutlich während der Weinlese am 26.10.1676 in der Mosel, ebenso wie am 9.7.1731 dessen Tochter, Maria Margaretha Mühl (*3.10.1667), die spätere Gemahlin des Briedeler Schultheissen Johann Lorentz (1668-1737) (2), und am 25.10.1690 Matthias' Neffe Thomas Mühl (*22.1.1678), Sohn des Georg Adam Mühl.

Zahlreiche Nachkommen des Hubert Mühl strebten geistliche Berufe an. Seine Tochter AntoninaMühl (* ~1645) war im Jahre 1696 Oberin im Augustinerinnenkloster in Kamp (Rhein)597. Sein Enkel Matthias Mühl (* 19.7.1671, + vor 24.5.1733), Sohn des unten erwähnten Hans Peter Mühl (1651-1720), trat in den Franziskanerorden ein und erhielt 1691 die Priesterweihe598. Huberts Urenkelinnen Anna Jacoba Steffens (*5.8.1695), Tochter des Hubert Steffens (1654-1703) und der Anna Catharina Mühl (1666-1735), und Maria Josepha Meis (*2.9.1702), Tochter der Johann Peter Meis (1671-1703) und der Johanna Mühl (1673-<1716), sind für 1734 bzw. 1742 ebenfalls als Nonnen in Kamp belegt599. Zu seinen Urenkeln zählte auch Jakob Busch (*23.6.1699), ein Sohn des späteren Schultheissen Hugo Eberhard Busch (1666-1729) und der Maria Mühl (1671-1743), der für 1735 in Trier als Vikar bezeugt ist600. Jakobs Neffe und Patenkind war wiederum der spätere Briedeler Frühmesser Jakob Gottung (1735-1785).
Huberts Sohn Hans Peter Mühl (*5.2.1651) wurde bereits vor 1693 Gerichtsschöffe und Synodale und sollte diese Aufgaben bis zu seinem Lebensende (+ 29.9.1720) wahrnehmen. Im Jahre 1701/02 hatte er auch das Bürgermeisteramt von Briedel inne. Ein Urenkel Huberts, der Krämer Johann Adam Mühl (*10.8.1712, + 11.2.1755), war ebenfalls Gerichtsschöffe, 1750 Gemeindeschreiber und 1751/52 Bürgermeister von Briedel. Dessen Bruder Matthias (*26.10.1721) war wiederum im Jahre 1765/66 Bürgermeister, 1767 und 1770 Vorsteher und bis zu seinem Tode (+25.2.1778) Synodale. Als letzter ist in dieser Reihe der jüngste und gleichnamige Sohn (*9.12.1750, + 21.5.1814) des Krämers Johann Adam Mühl zu nennen, der zumindest 1779 und 1780 als Gemeindeschreiber tätig war. Um 1900 war die Linie dieser Familie Mühl im Mannesstamm in Briedel ausgestorben.

(1) Seine Erben waren nach dem Visitationsbericht von 1653 mit dem Briedeler Pastor in Streit geraten, da sie für ihn einen anderen Begräbnisplatz wünschten, als der Pastor ihnen zugewiesen hatte. BAT Abt. 71,139 Nr. 38.
(2) Ihre Schwester Maria Mühl (*26.7.1671) war mit dessen Vorgänger als Schultheiss Hugo Eberhard Busch (1666-1729) verheiratet.

Quelle: Gilles, Die Geschichte der Gemeinde Briedel