Thur

 

Die Familiengeschichte Thur beginnt zunächst einmal mit einer Sage:

Nach den Überlieferungen geht der Name und damit der Stammbaum "Thur" direkt auf den germanischen/nordischen Gott Donar/Thor (heutige englische Schreibweise: Thur) zurück. Ausdruck davon ist auch der Mjölnir - Thors Hammer - als Zeichen des Donnergottes in der Helmzier des Familienwappens.
Damit hat unsere Familie sogar einen eigenen nach ihr benannten Wochentag: "Donnerstag / Thursday" ;-) .

Ein weiteres Glied in der langen Ahnenkette ist auch König Arthur (Arthus) von der Ritterrunde.

In der spätrömischen Zeit war sicherlich ein Familienmitglied Turmwächter auf einem der Limes-Wachttürme zwischen den Kastellen Fehrbach und Hillscheid, denn der Familienname Thur wird von der neueren Sprachwissenschaft als Wohnstättenname "turris = vom/beim Turm" gedeutet.

Eine andere Deutung bezieht sich auf das gotische Thuro = Heerführer.

Auch eine Ableitung aus dem althochdeutschen tiuri = lieb, wertvoll und dem daraus entstandenen Vornamen Tiorulf wird von Ethymologen in Erwägung gezogen.

Andere Namenkundelexiken übersetzen den Namen Thur/Thorn mit = kräftig, stark, hervorragend.

Deutet man den Namen aus dem Slawischen, so weist er auf = Ur, Auerochse hin (siehe die Ochsenhörner als Helmzier des Familienwappens).

Die Schweizer, die ja einen Fluß namens Thur haben, übersetzen dessen Namen aus dem indogermanischen Wort dhu = die Eilende.

So, genug des Vorwortes und nun zu den Fakten:

Der erste in schriftlichen Aufzeichnungen der Kirchenbücher nachweisbare Stammvater meiner Familie Thur ist der um 1590 geborene Walter Torns. Dessen Sohn Henrici Torn heiratet am 21.1.1643 in Weitersburg (Pfarrei Vallendar/Rhein) die Anna Eisenkopf.  In der Schreibweise Heinrich Thurn ist er 1663 in der Einwohnerliste der Herrschaft Vallendar aufgeführt.

Das Paar hatte 6 Kinder, wovon der älteste  Joes (Johann) (*<1640) die Stammlinie weiterführte. Über dessen Sohn  Nikolaus (ältester von 7 Kindern) (*~ 1676) und den Enkel Johann Peter Thur (* 1711), der schon als Tongräber tätig war, läßt sich die Familie in den Kirchenbüchern von Vallendar zu dem Fuhrmann Johann (2. von 5 Kindern, * 1738) und zu dessen Sohn Peter (2. von 6 Kindern) nachweisen.

Peter Thur ging zur Großherzoglich Bergischen Gendarmerie. Er war bei der Compagnie des Rhein-Departements in Düsseldorf stationiert, wo er die aus Nistelroy in Brabant stammende Cornelia Leyendecker heiratete.  Der Vater der Braut war Amtsbote bei der Verwaltung in Nistelroy und stammte mit seiner Frau aus dem Kannenbäckerland, d.h. der Heimat des Bräutigams.

Nach Beendigung der Dienstzeit kehrte die junge Familie mit dem 1814 in Düsseldorf geborenen Georg Thomas Thur zurück ins Kannenbäckerland und Peter Thur verdiente seinen Lebensunterhalt bis zu seinem allzu frühen Tode mit 29 Jahren als Pfeifenhändler (Tonpfeifen - Knasterköpfe).

Georg Thomas Thur, verheiratet mit der Magdalena Röden, arbeitete in den Tongruben um Hillscheid. Ihr Sohn Ferdinand (* 1840), der die aus einer Krugbäcker-Familie stammende Maria Wilhelmine Gerhartz zur Frau nahm, betrieb einen Schuhmacherbetrieb.

Johann Maximilian Thur (*1886) ehelichte die aus Urbar stammende Sophia Schall, Auch er arbeitete im Tonbergbau und betrieb eine kleine Landwirtschaft, bevor er kaum 34-jährig verstarb und seine Witwe mit vier unmündigen Kindern hinterließ.

Die beruflichen Pläne des Gottfried Thur (*1916) als Förster wurden von den Kriegswirren durchkreuzt. Ihn zog es nach Kriegsende nach Briedel an die Mosel, wo er die Pauline Goeres heiratete und mit dieser einen Weinbaubetrieb aufbaute.